Geschichte

Die Wurzeln des Feuerwehrmusikzuges Dorste liegen in der Kirchenmusik. Anfang des 19ten Jahrhunderts  – ungefähr 1907 – spielten die ersten Dorster Blasmusiker zusammen im Posaunenchor zu kirchlichen Anlässen. Der erste Leiter des Posaunenchores war August Wegener.

Innerhalb der Feuerwehr betätigten sich bis 1934 einige Bläser als Hornisten, die für die Alarmierung bei Übungen und Bränden zuständig waren. 1933 hatte die Feuerwehr sehr viele Eintritte zu verzeichnen, wovon dann auch die Kapelle in den folgenden Jahren sehr profitierte. Ab 1934 trugen die Musiker bei öffentlichen Auftritten Feuerwehruniformen. Pastor Strenge, der in dieser Zeit Vorsitzender des Posaunenchores war, sah es gar nicht gern, dass mit den von der Kirche angeschafften Instrumenten auch kirchenfremde Musik gemacht wurde. 

Die ersten offiziellen Auftritte hatte die Feuerwehrkapelle schließlich im Sommer 1934 bei den Polterabenden von Karl Armbrecht, dem späteren Hauptmann der Wehr, und August Claus, der selbst Feuerwehrmusiker war.

Vor dem 40-jährigen Jubiläum der Dorster Feuerwehr 1935 wurden mit dem Militärkapellmeister August Jordan von der Stadtkapelle Northeim Geh-  und Marschübungen mit den Instrumenten auf dem Sportplatz durchgeführt. Diese Marschübungen wurden sehr streng genommen, denn die in dieser Zeit so beliebten Vorbeimärsche mussten sehr exakt ausgeführt werden. Blamieren wollte man sich schließlich nicht.

Die Dorster Musiker waren schließlich so gut ausgebildet, dass sie den Umzug beim 40-jahrigen Feuerwehrjubiläum als maßgebliche Kapelle gestalteten. 

Der 40. Gründungstag der Feuerwehr am 11. Mai 1935 gilt daher als Gründungstag der Feuerwehrkapelle Dorste.

 zu den ersten Musikern gehörten:

 Wilhelm Domeier - Hagenstraße (Dirigent)

August Claus - Moosberg

 Wilhelm Domeier - Hinter der Kirche

 Heinrich Lüer - Hinter der Kirche

Wilhelm Lüer - Moosberg

 Friedrich Mißling - Wette (heutige Bundesstraße)

Friedrich Mönnich - Hinter der Kirche

 Karl Roddewig - Hohe Worth

 Wilhelm Schreiber - Gänseberg

 Fritz Wachsmuth - Oberdorfstraße

 Hermann Wachsmuth - Oberdorfstraße

 Wilhelm Roddewig - Hinterdorfstraße 

In der Folgezeit wurde zu vielen Anlässen im Dorf gespielt, zu freudigen aber auch zu traurigen.

 Im Zweiten Weltkrieg kam der Spielbetrieb jedoch völlig zum Erliegen, da die meisten Musiker in den Krieg eingezogen waren.

Wie schon erwähnt, wurden die ersten Instrumente der Kapelle von der Kirche angeschafft. Die Gemeinde kaufte später ebenfalls Instrumente hinzu.

Aber auch aus Eigenmitteln die sich die Kapelle bei öffentlichen Auftritten erspielt hatte, wurden Instrumente angeschafft und notwendige Reparaturen durchgeführt.

Bis ca. 1942 als Dorste eine Sirene bekam, wurde die Dorster Wehr durch Signalhornbläser bzw. Trommler alarmiert. Zwei dieser Hörner sind noch immer im Besitz der Feuerwehr. Hermann Beushausen, August Claus, Wilhelm Domeier, Wilhelm Schreiber und Heinrich Wächter alarmierten jeweils im näheren Bereich ihrer Wohnsitze mittels Horn oder Trommel die Feuerwehr. Trommler und Signalhornbläser waren noch rund 10 Jahre nach dem Einbau der Sirene im Einsatz. Es sollte hiermit nicht nur Tradition gepflegt werden, sondern auch bei einem eventuellen Stromausfall eine Alarmierungsmöglichkeit vorhanden sein.

Erst 1947 gab es dann einen Neuanfang. Die Instrumente waren während der Kriegsjahre im Pastorenhaus gelagert und wurden wieder an die Musiker verteilt. Unter Lehrer Stecher wurde zunächst in sehr schwacher Besetzung und mehr schlecht als recht wieder mit Kirchenmusik begonnen.  Das Üben übernahm ein Posaunenwart der Kirche, der die Posaunenchöre im Kirchenkreis betreute. Ab 1949 leitete ein Militärmusiker die Ausbildung der Kapelle, der sogenannte „Zigarren (Richard)-Becker“. Er war Kriegsinvalide und musste sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nach weniger als zwei Jahren niederlegen.

Auch Hauptlehrer Seiler hat die Kapelle kurze Zeit dirigiert.

 In die Bresche sprang dann 1951 der damals mit knapp 20 Jahren jüngste Musiker der Kapelle, Karl Wedemeyer. Was wohl noch niemand ahnte: Karl Wedemeyer würde sein Amt erst 50 Jahre später nach erfolgreicher Arbeit an seinen Nachfolger übergeben.

Seine ersten Mitmusiker waren:

 Rolf Beushausen - Zwischen den Zäunen

 Wilhelm Domeier - Hinter der Kirche

Karl von Einem - Hinter der Kirche

August Hagemann - Mitteldorf

Willi Kahle - Im Büh

Wilhelm Lüer - Moosberg

August Schneider - Alte Heerstraße

Wilhelm Schreiber - Gänseberg

 Herbert Sieger

 Heinrich Wächter - Hinterdorfstraße

Friedel Wachsmuth - Oberdorfstraße

Es war nach dem Krieg übrigens nicht ganz klar, ob die Feuerwehrkapelle überhaupt wiedererstehen würde. Nicht weil die Musiker fehlten, sondern weil es innerhalb der Feuerwehr gar nicht so selbstverständlich war, wieder eine Musikersparte einzurichten. Es gab nämlich Bedenken hinsichtlich der Finanzierung der Kapelle. Manche Feuerwehrkameraden scheuten die Kosten für Kauf und Reparatur der Instrumente. Diese Diskussion muss so intensiv gewesen sein, dass sogar der Schützenverein Interesse signalisierte, die Musiker als Schützenkapelle zu übernehmen. Bei der entscheidenden Abstimmung hatte es dann glücklicherweise nur wenige Gegenstimmen aus der Feuerwehrversammlung heraus gegeben, sodass die Kapelle auch nach dem Krieg als Feuerwehrkapelle weitergeführt wurde.

 Die ersten Übungsabende fanden dann Anfang der 1950er Jahre mit Unterstützung von drei Förster Musikern beim Kapellmeister Karl Wedemeyer in der Stube statt: Adolf Strebe, Günther Zellmann und Walter Rostek kamen extra aus Förste, um den Dorstern ein wenig auf die Beine zu helfen.

Insgesamt unterstützte man sich gegenseitig, wo es ging. So bestehen noch heute aus dieser Zeit enge Verbindungen zu den benachbarten Musikzügen aus Förste, Katlenburg und Schwiegershausen.

Nach dem Schüttenhoff 1958 brach ein alter Streit um das Musizieren mit Kircheninstrumenten bei Anlässen der Feuerwehrkapelle wieder aus. Hatte dies die Kirche in den Jahrzehnten zuvor noch geduldet, so wurden diesmal sämtliche von der Kirche angeschafften Instrumente, die zu dem Zeitpunkt nicht von einem aktiven Musiker gespielt wurden, einkassiert. Viele dieser Instrumente sind bis heute leider verschwunden.

In den ersten Jahrzehnten bestand die Kapelle in der Regel aus 10 bis 12 Musikern. Zu vielen Anlässen musste daher in sehr kleiner Besetzung gespielt werden. Auf alten Bildern erkennt man vier Trompeter bzw. Flügelhornisten, drei Tenorhornisten, einen Baritonisten, einen Schlagzeuger und einen Helikon-Bläser. Erst ab Mitte der 60er Jahre erhöhte sich dann der Kreis der Aktiven deutlicher auf rund 20 Musiker.

Die ab 1947 vornehmlich als Posaunenchor geführte Kapelle wurde dann am 15.11.1960 neu gegründet und von der Freiwilligen Feuerwehr übernommen.

Bis zum heutigen Tag wirkt die Feuerwehrkapelle bei kirchlichen Anlässen mit.